
Nächtliches Schnarchen ist für viele Menschen weit mehr als nur ein lästiges Geräusch – es stört den Schlaf, belastet Beziehungen und kann die Gesundheit ernsthaft beeinträchtigen. Konservative Maßnahmen wie Gewichtsreduktion oder Lagerungshilfen stoßen bei vielen Betroffenen an ihre Grenzen. In solchen Fällen kann die Gaumenstraffung als gezielte chirurgische Therapie gegen Schnarchen sinnvoll sein. Doch wie wirksam ist dieser Eingriff wirklich? Und für wen kommt er infrage?
Schnarchen und seine Auswirkungen
Schnarchen ist nicht nur eine nächtliche Ruhestörung, sondern kann auch ernsthafte gesundheitliche Folgen haben – insbesondere dann, wenn es mit Atemaussetzern (Schlafapnoe) einhergeht. In solchen Fällen wird der Körper wiederholt mit zu wenig Sauerstoff versorgt, was das Risiko für Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Tagesmüdigkeit und Konzentrationsstörungen erhöht. Aber selbst harmloses Schnarchen kann die Schlafqualität deutlich verschlechtern – nicht nur für die betroffene Person, sondern auch für Partnerinnen und Partner. Die Folge: Gereiztheit, Erschöpfung und zunehmender Stress im Alltag.
Wie kommt es zum Schnarchen?
Wenn die Luft beim Atmen während des Schlafs nicht ungehindert durch die oberen Atemwege strömen kann, geraten die umliegenden Weichteile – v. a. Gaumensegel, Zäpfchen, Rachenwände oder auch die Zunge – in Vibration. Diese Vibration erzeugt das typische Schnarchgeräusch. Die Ursachen für die Verengung der Atemwege sind vielfältig. Häufige Auslöser sind:
- Erschlaffung der Muskulatur im Schlaf
Besonders in Rückenlage kann die Zunge nach hinten fallen und den Rachenraum verengen. - Übergewicht
Fettgewebe im Halsbereich kann auf die Atemwege drücken. - Anatomische Engstellen
Vergrößerte Mandeln, ein langes Zäpfchen oder ein tief liegendes Gaumensegel begünstigen das Schnarchen. - Nasale Probleme
Eine verkrümmte Nasenscheidewand oder chronisch verstopfte Nase behindern die Nasenatmung und zwingen zur Mundatmung – was das Schnarchen verstärken kann. - Alkohol und Beruhigungsmittel
Sie entspannen die Muskulatur zusätzlich und fördern damit die Entstehung von Schnarchgeräuschen.

Was kann man gegen Schnarchen tun?
Oft lassen sich die Beschwerden schon durch einfache Veränderungen im Alltag lindern, in anderen Fällen können medizinische oder sogar chirurgische Behandlungen notwendig sein. Bewährte Ansätze sind:
Lebensstil anpassen
- Gewichtsreduktion
Übergewicht erhöht den Druck auf die Atemwege – schon wenige Kilos weniger können das Schnarchen deutlich verringern. - Alkoholkonsum einschränken
Alkohol vor dem Schlafen entspannt die Muskulatur im Rachen zusätzlich und verstärkt das Schnarchen. - Rückenlage vermeiden
Viele Personen schnarchen nur in Rückenlage, weil die Zunge nach hinten fällt. Lagerungshilfen oder spezielle Kissen können helfen.
Hilfsmittel verwenden
- Anti-Schnarch-Schienen
Diese Zahnschienen halten den Unterkiefer leicht nach vorn und öffnen so die Atemwege. - Nasenpflaster oder Nasenspreizer
Bei verengter Nasenatmung können sie den Luftstrom durch die Nase verbessern.
Medizinische Behandlungen
- Behandlung von Allergien oder Nasenproblemen
Chronisch verstopfte Nasen oder Nasenscheidewandverkrümmungen sollten ärztlich abgeklärt und behandelt werden.
Mehr dazu: HNO Heilkunde in Wuppertal - CPAP-Therapie
Bei obstruktiver Schlafapnoe wird die Atmung durch eine Überdruckmaske unterstützt – sehr effektiv, aber gewöhnungsbedürftig.
Chirurgische Verfahren
Wenn konservative Methoden nicht ausreichen, können operative Maßnahmen infrage kommen – etwa eine Gaumenstraffung, das Entfernen vergrößerter Mandeln oder die Korrektur einer Nasenscheidewand. Ziel ist stets, die Atemwege dauerhaft zu erweitern und störende Gewebestrukturen zu beseitigen.
Welche Methode am besten geeignet ist, hängt stark von der individuellen Anatomie und Ursache des Schnarchens ab. Eine umfassende Abklärung in unserer MKG-Praxis-Klinik in Wuppertal ist daher empfehlenswert.
Gaumenstraffung gegen Schnarchen: Was ist das?
Die Gaumenstraffung ist ein chirurgisches Verfahren, das helfen kann, wenn das weiche Gaumensegel (Velum) erschlafft ist und während des Schlafs in den Rachenraum sinkt. Durch die Verengung entsteht beim Atmen das typische Schnarchgeräusch, das viele Betroffene belastet.
Ziel der Gaumenstraffung ist es, das erschlaffte Gewebe im Bereich des weichen Gaumens zu verkürzen und zu stabilisieren. Dadurch sollen die Atemwege im hinteren Rachenbereich offengehalten und die Vibrationen des Gewebes reduziert oder ganz verhindert werden. Es gibt verschiedene Methoden zur Gaumenstraffung:
- Radiofrequenz-Therapie (RFITT)
Gewebe wird gezielt erhitzt, um es zu straffen – minimalinvasiv und ohne großen Schnitt. - Laser-assistierte Uvulopalatoplastik (LAUP)
Mit einem Laser werden Teile des Gaumensegels und des Zäpfchens entfernt, um den Rachenraum zu erweitern. - Uvulopalatopharyngoplastik (UPPP)
Eine klassische Operation, bei der überschüssiges Gewebe chirurgisch entfernt wird. - Implantat-basierte Straffung
Kleine Stützimplantate werden in das Gaumensegel eingebracht, um die Struktur zu festigen.
Gaumenstraffung gegen Schnarchen: Studie bestätigt Wirksamkeit
Bei Patientinnen und Patienten, die keine Atemaussetzer haben, sondern „nur“ unter lautem Schnarchen leiden, kann die Gaumenstraffung die Schnarchgeräusche häufig deutlich reduzieren oder sogar ganz beseitigen.
Dies bestätigt auch eine Studie eines britischen Forschungsteams, die im Rahmen einer britischen HNO-Fachzeitschrift publiziert wurde. In einem randomisierter Vergleich von UPPP und LAUP bei 47 Patientinnen und Patienten mit reinem Schnarchen (ohne Schlafapnoe) ergab sich eine durchschnittliche Reduktion des Schnarchindex (Snoring Index) um etwa 78 Schnarchlaute pro Stunde (p < 0,0001).
Der sog. Schnarchindex misst objektiv, wie häufig eine Person pro Stunde schnarcht – unabhängig von subjektiven Eindrücken oder Partnerangaben. Damit bietet er eine deutlich zuverlässigere Grundlage zur Beurteilung des Behandlungserfolgs als einfache Befragungen oder Lautstärke-Einschätzungen. Eine Reduktion um durchschnittlich 78 Schnarchlaute pro Stunde gilt als klarer Hinweis auf eine signifikante Verbesserung. Dass diese Effekte in der Studie unabhängig vom verwendeten Verfahren (UPPP oder LAUP) auftraten, unterstreicht die grundsätzliche Wirksamkeit der Gaumenstraffung bei ausgewählten Patientinnen und Patienten mit primärem Schnarchen.
Allerdings: Begrenzte Wirkung bei komplexeren Ursachen
Wenn das Schnarchen mit einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) verbunden ist oder andere anatomische Engstellen – etwa eine verengte Nase oder ein zurückliegender Unterkiefer – eine Rolle spielen, reicht eine alleinige Gaumenstraffung meist nicht aus. In einigen Fällen lässt der positive Effekt nach einigen Jahren wieder nach, wenn sich das Gewebe erneut lockert. Bei anderen bleibt die Wirkung langfristig stabil.
Gaumenstraffung gegen Schnarchen: Schnarchtherapie in Wuppertal
Unsere MKG Praxis-Klinik in Wuppertal ist eine ausgezeichnete Adresse für alle, die unter belastendem Schnarchen oder dem Verdacht auf eine Schlafapnoe leiden. Dank einer spezialisierten Diagnostik können wir hier genau abklären, welche Ursache dem Schnarchen zugrunde liegt. Auf dieser Basis entwickeln wir individuelle Therapiekonzepte, die sowohl konservative als auch operative Verfahren umfassen.
Kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie schnarchen und das Thema angehen wollen!
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