Gutartiger Tumor Kieferhöhle

Gutartiger Tumor in der Kieferhöhle

Was bedeutet das?

Ein unerwarteter Befund in der Kieferhöhle kann beunruhigend sein, insbesondere wenn der Begriff „Tumor“ fällt. Doch nicht jeder Tumor ist bösartig – oft handelt es sich um gutartige Wucherungen, die zwar Raum einnehmen, aber keine lebensbedrohlichen Eigenschaften haben. Welche Ursachen hinter solchen Veränderungen stecken, welche Symptome auftreten können und wann eine Behandlung notwendig ist, sind wichtige Fragen, die viele Betroffene beschäftigen. Eine fundierte Aufklärung hilft, Sorgen zu nehmen und Klarheit über mögliche nächste Schritte zu schaffen. Im Folgenden erhalten Sie grundlegende Informationen.

Gutartiger Tumor: Was ist das?

Ein gutartiger Tumor ist eine Gewebewucherung, die in der Regel keine direkte bzw. ernsthafte Gefahr für die Gesundheit darstellt, da er nicht streut oder gesundes Gewebe zerstört. Im Gegensatz zu bösartigen Tumoren wächst er meist langsam und bleibt klar abgegrenzt. Obwohl gutartige Tumore harmlos sind, können sie durch ihre Größe oder Lage Beschwerden verursachen und z. B. umliegende Strukturen verdrängen. Eine ärztliche Untersuchung ist wichtig, um mögliche Folgen einzuschätzen und gegebenenfalls eine geeignete Behandlung einzuleiten.

Gutartiger Tumor Kieferhöhle

Ein gutartiger Tumor in der Kieferhöhle kann Funktionsstörungen verursachen

Die nicht-krebsartige Gewebewucherung kann sich z. B. im Hohlraum oberhalb des Oberkiefers bilden. Die Kieferhöhle (Sinus maxillaris) ist ein luftgefüllter Raum, der eine wichtige Rolle in der Atmung, der Resonanz der Stimme und der Gewichtsverteilung des Schädels spielt. Sie ist über kleine Öffnungen mit der Nasenhöhle verbunden, wodurch Belüftung und Schleimabfluss gewährleistet werden.

Ein gutartiger Tumor in diesem Bereich kann die natürliche Belüftung der Kieferhöhle beeinträchtigen, die Nasenatmung erschweren oder Druck auf benachbarte Strukturen wie Nerven oder Zähne ausüben. In manchen Fällen bleiben solche Tumore lange unbemerkt und werden zufällig z. B. bei einer zahnärztlichen Röntgenaufnahme entdeckt.

Typische Symptome eines gutartigen Tumors in der Kieferhöhle

  • Druckgefühl oder Schmerzen
    Ein wachsender Tumor kann auf umliegende Strukturen drücken und dadurch ein unangenehmes Druckgefühl oder Schmerzen in der Wange, im Oberkiefer oder um die Nase herum verursachen.
  • Verstopfte Nase oder Atemprobleme
    Beeinträchtigt der Tumor die Belüftung der Kieferhöhle, ist oft die Nase (in der Regel einseitig auf Seite des Tumors) verstopft.
  • Wiederkehrende Entzündungen der Kieferhöhle
    Durch die gestörte Schleimabfuhr können vermehrt Nebennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis) auftreten.
  • Zahnveränderungen
    Druck auf die Zahnwurzeln kann zu Lockerungen oder Verschiebungen der Zähne im Oberkiefer führen.
  • Gefühlsstörungen
    Wenn Nerven betroffen sind, kann es zu Taubheitsgefühlen oder Kribbeln in der Wange, Lippe oder im Zahnfleisch kommen.

Formen von gutartigen Tumoren in der Kieferhöhle

Papillome

Sie entwickeln sich aus der oberflächlichen Schleimhaut der Kieferhöhle und treten häufig im Bereich der oberen Atemwege auf. Papillome entstehen meist durch eine chronische Reizung oder Infektion der Schleimhaut.

Osteome

Diese gutartigen Knochentumore gehören zu den häufigsten knöchernen Neubildungen in den Nasennebenhöhlen, insbesondere in der Stirn- und Kieferhöhle. Osteome haben meist keine erkennbare Ursache, können jedoch mit genetischen Faktoren oder chronischen Entzündungen in Verbindung stehen. In seltenen Fällen treten sie im Rahmen von syndromalen Erkrankungen wie dem Gardner-Syndrom auf, einer erblichen Erkrankung mit multiplen Knochentumoren und Darmpolypen.

Fibrome

Hierbei handelt es sich um gutartige Bindegewebstumore. Fibrome bestehen aus reifem, faserreichem Bindegewebe und entstehen meist ohne erkennbare Ursache. Chronische mechanische Reizung oder Entzündungsprozesse können sie jedoch begünstigen. In seltenen Fällen treten sie im Rahmen genetischer Erkrankungen wie der Neurofibromatose auf, einer erblichen Störung, die mit vielfältigen Bindegewebstumoren und Hautveränderungen einhergeht.

Zementome

Hierbei handelt es sich um gutartige Tumore, die sich im Bereich der Zahnwurzel bilden und auch die Kieferhöhle betreffen können. Zementome entwickeln sich aus zementbildenden Zellen, die normalerweise für die Verankerung der Zähne im Kiefer verantwortlich sind. Diese Veränderung kann mit entzündlichen Prozessen an den Zahnwurzeln oder mechanischen Reizen, wie starkem Kaudruck, in Verbindung stehen. In seltenen Fällen treten sie im Rahmen genetischer Erkrankungen wie der familiären zementoblastischen Dysplasie auf. Dies ist eine erbliche Störung, deren Hauptsymptome multiple Zahnanomalien sind.

Mucozelen

Schleimhautzysten entstehen durch eine Abflussstörung des Schleims in den Nebenhöhlen, was zu einer allmählichen Ausdehnung der betroffenen Region führt. Ursächlich sind meist chronische Entzündungen, Verletzungen oder eine Verlegung der natürlichen Abflusswege der Nasennebenhöhlen. In seltenen Fällen treten sie nach operativen Eingriffen oder durch anatomische Veränderungen wie einer verkrümmten Nasenscheidewand auf.

Gutartiger Tumor in der Kieferhöhle: Diagnostik in Wuppertal

Die genaue Diagnostik ist entscheidend, um unnötige Eingriffe zu vermeiden und rechtzeitig eine geeignete Therapie einzuleiten, falls der Tumor Beschwerden verursacht. In unserer MKG-Praxis-Klinik in Wuppertal gehen wir folgendermaßen vor:

Anamnese und klinische Untersuchung

Wir befragen Sie zunächst zu Ihren Beschwerden. Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung, bei wir u. a. Ihr Gesicht abtasten und auf Schwellungen, Asymmetrien oder Druckempfindlichkeit überprüfen.

Bildgebende Verfahren

Um den Tumor sichtbar zu machen, gibt es verschiedene bildgebende Verfahren:

  • Röntgen
    Ein konventionelles Zahnröntgen oder eine Panoramaaufnahme (OPG) kann erste Hinweise auf knöcherne Veränderungen im Oberkiefer geben.
  • DVT – Digitale Volumentomographie
    Das 3D-Röntgen liefert detaillierte Bilder der Kieferhöhle und zeigt, wie der Tumor in Bezug auf Zähne, Knochen und Weichteile liegt.
  • Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT)
    Diese weiterführenden Verfahren kommen bei größeren oder unklaren Befunden zum Einsatz, um die exakte Ausdehnung des Tumors und seine Beziehung zu Nerven oder Weichteilstrukturen besser zu beurteilen.
  • Gewebeprobe (Biopsie)
    Falls der Tumor verdächtig erscheint oder eine sichere Unterscheidung von anderen Wucherungen notwendig ist, können wir eine Gewebeprobe (Biopsie) entnehmen. Dies geschieht entweder minimalinvasiv durch die Nase oder über einen kleinen chirurgischen Zugang. Die Probe wird anschließend im Labor feingeweblich untersucht, um die genaue Art des Tumors zu bestimmen.
  • Differentialdiagnose
    Da verschiedene Veränderungen – etwa Zysten, Polypen oder chronische Entzündungen – ähnliche Symptome verursachen können, muss der Befund genau abgegrenzt werden. Die Untersuchungsergebnisse helfen dabei, eine gezielte Behandlungsstrategie festzulegen.

Gutartiger Tumor in der Kieferhöhle: Behandlung in Wuppertal

Die Behandlung der Gewebeveränderung in der Kieferhöhle hängt von deren Art, Größe und Ihren Symptomen ab. In vielen Fällen ist keine Therapie erforderlich, insbesondere wenn der Tumor klein und eher ein Zufallsbefund ist. Sollte der Tumor zusehends stören, stehen folgende Optionen zur Verfügung:

Operative Entfernung

Falls der Tumor Beschwerden verursacht, weiterwächst oder benachbarte Strukturen beeinträchtigt, ist eine chirurgische Entfernung sinnvoll. Je nach Lage und Größe gibt es verschiedene Operationsverfahren:

Endoskopische Entfernung

Kleine Tumore, die gut zugänglich sind, können wir minimalinvasiv über Ihre Nase entfernen (endoskopische Sinuschirurgie). Dies hat den Vorteil, dass keine äußeren Schnitte notwendig sind und die Heilungszeit kürzer ist.

Chirurgische Entfernung über den Mund oder die Wange

Bei größeren oder ungünstig liegenden Tumoren kann ein chirurgischer Zugang durch den Mund oder über einen kleinen Schnitt an der Wange notwendig sein. Dabei wird der Tumor vollständig entfernt, um ein Wiederauftreten zu verhindern.

Da gutartige Tumore keine Metastasen bilden, ist nach einer vollständigen Entfernung in den meisten Fällen – außer der Nachkontrollen – keine weitere Behandlung erforderlich.

Gutartiger Tumor in der Kieferhöhe: Diagnostik und Behandlung bei MKG-Chirurg Dr. Dr. Scheerer in Wuppertal

Ein gutartiger Tumor in der Kieferhöhle kann zwar beunruhigend wirken, stellt jedoch in den meisten Fällen keine unmittelbare Gefahr dar. Dennoch können solche Wucherungen Beschwerden verursachen und sollten von einem erfahrenen Arzt abgeklärt werden.

Dr. Dr. Friedrich Scheerer aus Wuppertal ist als erfahrener Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie Oralchirurg der richtige Ansprechpartner für die Diagnose und Behandlung gutartiger Tumore in der Kieferhöhle. Sollte ein Eingriff erforderlich sein, sorgt er für eine schonende und effektive Entfernung – mit dem Ziel, Funktion und Ästhetik bestmöglich zu erhalten.

Kontaktieren Sie uns einfach, um einen Termin zu vereinbaren!

Fotos: © My Ocean studio / © sumaki / stock.adobe.com

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