Ein Kieferhöhlenempyem ist eine ernste Erkrankung, die auftritt, wenn sich die Kieferhöhle vollständig mit Eiter füllt. Die damit verbundenen Symptome wie starke Schmerzen, Druckgefühl und Schwellungen können den Alltag stark beeinträchtigen. Oft entwickelt sich ein solches Empyem als Folge von Entzündungen, z. B. durch eine Sinusitis oder Zahnprobleme.
Eine rasche und effektive Behandlung ist entscheidend, um schwere Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität wiederherzustellen. In diesem Blog-Beitrag erfahren Sie, wie ein Kieferhöhlenempyem entsteht, welche Symptome darauf hinweisen und welche Behandlungsmöglichkeiten Ihnen in unserer MKG-Praxis-Klinik in Wuppertal zur Verfügung stehen.
Über die Kieferhöhle
Die Kieferhöhle ist eine der vier Nasennebenhöhlen und befindet sich im Oberkiefer – links und rechts neben der Nase. Sie ist der größte dieser Hohlräume und mit Schleimhaut ausgekleidet. Die Hauptaufgabe der Kieferhöhlen besteht darin, die eingeatmete Luft zu befeuchten und zu erwärmen. Zudem trägt die Kieferhöhle zur Stimmresonanz bei und wirkt als eine Art „Stoßdämpfer“ für den Schädel bei Verletzungen.
Normalerweise bleibt sie gut belüftet und kann Flüssigkeiten wie Schleim ungehindert abtransportieren. Doch wenn die Belüftung gestört ist oder Bakterien eindringen, kann sich eine Entzündung entwickeln, die im schlimmsten Fall zu einem Kieferhöhlenempyem führen kann.
Was ist ein Kieferhöhlenempyem?
Hierbei handelt es sich um eine eitrige Entzündung der Kieferhöhle, die zu einer Ansammlung von Eiter in diesem Hohlraum führt.
Ursachen für die Entstehung eines Kieferhölenempyems
Es gibt verschiedene mögliche Auslöser für diesen Zustand:
- Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung)
Eine unbehandelte oder chronische Sinusitis kann dazu führen, dass sich die Entzündung auf die Kieferhöhle ausweitet. In diesem Fall sammelt sich auch dort Eiter an. - Zahninfektionen
Da die Wurzeln der oberen Backenzähne oft nahe an der Kieferhöhle liegen, können Infektionen an diesen Zähnen – wie eine Entzündung des Zahnnervs (Pulpitis) oder eine Wurzelspitzenentzündung – die Kieferhöhle betreffen und dort Eiterbildung verursachen. - Verletzungen oder Operationen
Eingriffe oder Verletzungen im Gesichtsbereich, besonders im Oberkiefer, können Bakterien den Weg in die Kieferhöhle ebnen. - Fremdkörper
Sollten diese versehentlich in die Kieferhöhle gelangen, können sie Infektionen begünstigen und somit ein Kieferhöhlenempyem auslösen. - Schwächung des Immunsystems
Ein geschwächtes Immunsystem (beispielsweise durch chronische Erkrankungen oder bestimmte Medikamente) kann das Risiko erhöhen, dass sich eitrige Entzündungen in der Kieferhöhle festsetzen.
Wissenswertes über Eiter
Eiter ist eine gelbliche bis grünliche Flüssigkeit, die als Abwehrreaktion des Körpers auf eine Infektion entsteht. Er besteht aus abgestorbenen weißen Blutkörperchen, Bakterien, abgestorbenem Gewebe und anderen Zellbestandteilen.
Wenn der Körper auf eine Infektion mit Bakterien oder anderen Krankheitserregern reagiert, schickt das Immunsystem weiße Blutkörperchen, um die Eindringlinge zu bekämpfen. Während dieses Prozesses sterben viele der Zellen ab und sammeln sich an, was zur Bildung von Eiter führt.
Symptome eines Kieferhöhlenempyems
Ein Kieferhöhlenempyem zeigt sich durch verschiedene sehr unangenehme Symptome, die das Wohlbefinden oft stark beeinträchtigen. Typische Anzeichen sind:
- Druckgefühl und Schmerzen
Schmerzhafte Beschwerden im Bereich der Wangen, die oft in den Oberkiefer, die Augen oder sogar die Stirn ausstrahlen, sind typisch für diese Erkrankung. Sie verschlimmern sich häufig beim Bücken oder bei schnellen Kopfbewegungen. Zudem tritt meist ein starkes Druckgefühl in der betroffenen Gesichtshälfte auf, das auf die Ansammlung von Eiter in der Kieferhöhle zurückzuführen ist. - Gesichtsschwellung
Durch die Entzündung kann es zu einer sichtbaren Schwellung im Bereich der Wange oder unter den Augen kommen. - Verstopfte Nase
Oft ist die Nase verstopft und es kann übelriechendes Sekret aus ihr austreten. - Fieber und allgemeines Krankheitsgefühl
Eine Infektion in der Kieferhöhle kann Fieber und Abgeschlagenheit verursachen, da der Körper auf die Entzündung reagiert. - Zahnschmerzen im Oberkiefer
Da die Kieferhöhle direkt über den oberen Backenzähnen liegt, können die Schmerzen bis in diese Zähne ausstrahlen und manchmal wie Zahnschmerzen erscheinen.
Was geschieht, wenn das Kieferhöhlenempyem unbehandelt bleibt?
Ein unbehandeltes Kieferhöhlenempyem kann ernste Komplikationen mit sich bringen, da die Infektion weiter fortschreiten und sich auf benachbarte Gewebe und Strukturen ausbreiten kann. Zu den möglichen Folgen eines unbehandelten Kieferhöhlenempyems gehören:
- Ausbreitung der Infektion
Die Infektion kann von der Kieferhöhle auf umliegende Strukturen übergreifen, wie etwa die Augenhöhle (Orbita), was zu einer Orbitaphlegmone (einer schweren Entzündung des Gewebes um das Auge) führen kann. Dies ist eine ernste Komplikation, die das Augenlicht gefährden kann. - Chronische Entzündung
Ohne Behandlung kann sich das Kieferhöhlenempyem zu einer chronischen Entzündung entwickeln, die dauerhaft Schmerzen, Druck und Atembeschwerden verursachen kann. Eine chronische Entzündung ist schwieriger zu behandeln. Außerdem kann sie langfristig gesehen das umliegende Gewebe schädigen. - Knochenentzündung (Osteomyelitis)
Die Infektion kann sich außerdem auch auf den Knochen ausbreiten, was eine schmerzhaften und langwierigen Knochenentzündung bedingen kann. Eine Osteomyelitis im Oberkiefer ist besonders schwer zu behandeln und erfordert oft chirurgische Maßnahmen. - Abszesse und Fistelbildung
Ein Abszess kann sich in der Nähe der Kieferhöhle oder im Oberkieferbereich bilden. Außerdem können Fisteln entstehen, durch die der Eiter aus der Kieferhöhle nach außen oder in die Mundhöhle abfließen kann. - Gefährliche Infektionen im Schädelbereich
In seltenen Fällen kann sich die Infektion auf das Gehirn ausbreiten und eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder einen Hirnabszess verursachen. Diese Komplikationen sind potenziell lebensgefährlich und erfordern eine sofortige Behandlung.
Sie sehen: Ein unbehandeltes Kieferhöhlenempyem stellt ein ernstes Gesundheitsrisiko dar. Sie sollten Beschwerden, die darauf hindeuten, immer medizinisch abklären lassen.
Diagnostik eines Kieferhöhlenempyems
Die Diagnostik eines Kieferhöhlenempyems umfasst mehrere Schritte, die es ermöglichen, die genaue Ursache, den Schweregrad und das Ausmaß der Infektion festzustellen.
Anamnese und körperliche Untersuchung
Hierbei geht es um die Klärung der Symptome. Es erfolgt eine körperliche Untersuchung, bei der Ihr Gesicht auf Druckempfindlichkeit und Schwellungen untersucht wird.
Nasenspiegelung (Rhinoskopie)
Mit einem speziellen Endoskop wird die Nasenhöhle und der Zugang zur Kieferhöhle betrachtet. Hierbei lassen sich Entzündungszeichen direkt erkennen.
Bildgebende Verfahren
Eine Ultraschall- und/oder eine Röntgenuntersuchung kann erste Hinweise auf den Befund liefern. Deutlich präziser ist allerdings eine CT-Aufnahme der Nasennebenhöhlen. Die Computertomographie kann das Ausmaß der Entzündung und die Eiteransammlung in der Kieferhöhle sehr gut darstellen. Hiermit lässt sich auch feststellen, ob die Infektion auf benachbarte Strukturen übergegriffen hat. Eine MRT ist hilfreich, wenn die Gefahr besteht, dass die Infektion auf Weichteile oder das Gehirn übergegangen ist.
Laboruntersuchungen
Ein Blutbild kann auf Entzündungszeichen wie erhöhte weiße Blutkörperchen (Leukozyten) oder einen erhöhten C-reaktiven Proteinwert (CRP) anzeigen. Zudem lässt sich das aus der Kieferhöhle austretende Sekret auf Bakterien untersucht werden. Diese Analyse hilft, den exakten Erreger der Infektion zu identifizieren.
Behandlung eines Kieferhöhlenempyems
Typischerweise umfasst die Therapie folgende Schritte:
Antibiotika
Da ein Kieferhöhlenempyem durch eine bakterielle Infektion verursacht wird, können Sie Antibiotika erhalten. Diese töten die Bakterien ab und bekämpfen die Entzündung.
Medikamente
Nasensprays oder -tropfen helfen zudem, die Nasenschleimhaut abzuschwellen und die Belüftung der Kieferhöhle zu verbessern. Schleimlösende Mittel können die Sekrete zusätzlich verflüssigen und deren Abfluss erleichtern.
Schmerzmittel
Sie können die oft starken Schmerzen lindern und Ihr Wohlbefinden verbessern.
Drainage der Kieferhöhle
Wenn die Infektion schwerwiegend ist oder sich der Eiter von selbst nicht entleert, kann eine operative Drainage notwendig sein. Dabei schaffen wir einen kleinen Zugang zur Kieferhöhle, um den Eiter abfließen zu lassen. Dies kann minimalinvasiv durch die Nase erfolgen (endoskopische Kieferhöhlenoperation) oder in schweren Fällen durch einen kleinen Schnitt am Zahnfleisch im Bereich des Oberkiefers.
Behandlung der zugrunde liegenden Ursache
Wenn das Kieferhöhlenempyem durch eine Zahninfektion oder eine Zahnwurzelentzündung ausgelöst wurde, ist es notwendig, zusätzlich die Zahnerkrankung zu behandeln. Hier kann z. B. eine Wurzelbehandlung oder gegebenenfalls das Ziehen des betroffenen Zahns erforderlich sein.
MKG Chirurg Wuppertal: Wann braucht es die MGK-Chirurgie zur Behandlung eines Kieferhöhlenempyems?
Ein MKG-Chirurg wie Dr. Dr. Scheerer ist besonders dann wichtig für die Behandlung eines Kieferhöhlenempyems, wenn:
der Infektionsverlauf schwerwiegend oder weit fortgeschritten ist
Hat sich die Infektion bereits auf benachbarte Strukturen wie die Augenhöhle oder umliegende Knochen ausgebreitet, kann Dr. Dr. Scheerer durch spezialisierte Techniken eine umfassende Behandlung und eventuell notwendige Rekonstruktionen vornehmen.
eine Drainage der Kieferhöhle erforderlich ist
In Fällen, in denen der Eiter nicht von selbst abfließen kann oder sehr eine hohe Ansammlung vorliegt, kann Dr. Dr. Scheerer als MKG-Chirurg eine operative Drainage der Kieferhöhle durchführen. Er nutzt dabei eine schonende minimal-invasive Technik, um den Eiter zu entleeren.
die Ursache des Empyems zahnmedizinisch bedingt ist
Ist das Kieferhöhlenempyem durch eine Zahnwurzelentzündung oder andere zahnmedizinische Probleme entstanden, kann Dr. Dr. Scheerer eine Zahnentfernung, Wurzelspitzenresektion oder andere Maßnahmen zur Behandlung der zugrunde liegenden Ursache durchführen.
Komplikationen drohen oder vorliegen
Bei einem erhöhten Risiko für Komplikationen wie einer Knochenentzündung, Abszessbildung oder Ausbreitung der Infektion auf Schädelstrukturen ist unsere MKG-Praxis-Klinik in Wuppertal die richtige Wahl für die Therapie. Wir haben die notwendige Erfahrung und Fachkenntnis für eine umfassende Behandlung und Nachsorge.
chronische oder wiederkehrende Infektionen bestehen
In Fällen, in denen das Kieferhöhlenempyem chronisch ist oder immer wiederkehrt, können wir weiterführende Eingriffe vornehmen, um die Belüftung der Kieferhöhle zu verbessern und erneuten Infektionen vorzubeugen. Dazu gehört z. B. die Erweiterung des Kieferhöhlenzugangs.
Therapie eines Kieferhöhlenempyems in unserer MKG-Praxis-Klinik in Wuppertal
Bei uns sind Sie in den besten Händen, wenn es um die Behandlung eines Kieferhöhlenempyems geht. Diese schwere Infektion erfordert eine präzise und umfassende Behandlung, die Dr. Dr. Scheerer mit seiner langjährigen Erfahrung und Spezialisierung im Bereich der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie kompetent durchführt.
Von der ersten Diagnose über die Drainage bis hin zur Entfernung möglicher zahnmedizinischer Ursachen bieten wir Ihnen in unserer MKG-Praxis-Klinik in Wuppertal modernste Verfahren und eine patientenorientierte Betreuung.
Kontaktieren Sie uns einfach, um einen Termin zu vereinbaren!
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