Für Erkrankungen der Kieferhöhle kann nicht nur die Nase ursächlich sein. In manchen Fällen liegt der Ursprung der Problematik auch im Zahnsystem. Man spricht hier von dentogenen bzw. odontogenen Kieferhöhlenerkrankungen. Am häufigsten zeigen sich hier entzündliche Prozesse, die u. a. mit einem schmerzhaften Druckgefühl im Bereich der Wangen und einer behinderten Nasenatmung einhergehen können. Auf dieser Seite erfahren Sie alles, was Sie über die Therapie von Kieferhöhlenerkrankungen in unserer MKG Praxis-Klinik in Wuppertal wissen müssen. Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei um allgemeine Informationen handelt. Sie können einen Termin bei uns vor Ort nicht ersetzen.
Was ist die Kieferhöhle?
Die Kieferhöhle (Sinus maxillaris) ist Teil des Nasennebenhöhlensystems. Sie ist paarig angelegt und besteht aus luftgefüllten Hohlräumen, die mit Schleimhaut ausgekleidet sind. Sie stülpt sich in den Oberkieferknochen ein und steht mit dem mittleren Nasengang über die Nasen-Kiefer-Öffnung in Verbindung. Am Boden der Kieferhöhle befinden sich Zahnfächer der Oberkieferbackenzähne. Sie sind nur durch eine dünne Knochenlamelle von ihr getrennt. Durch die Kieferhöhle zieht sich der sog. Nervus infraorbitalis. Er steckt in einem knöchern abgegrenzten Kanal und versorgt die Kieferhöhle, die Zähne des Oberkiefers sowie die Haut zwischen der Oberlippe und dem unteren Augenlid.
Erkrankungen der Kieferhöhle: Am häufigsten Entzündung
Zu den häufigsten Erkrankungen der Kieferhöhle gehört die Sinusitis maxillaris. Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Schleimhaut in einer oder beiden Kieferhöhlen. Wie andere Formen der Nasennebenhöhlenentzündung, so kann auch sie durch Bakterien oder Viren, aber auch durch Pilze oder Allergien hervorgerufen werden. In den meisten Fällen gehen der Sinusitis maxillaris jedoch eine Erkältung bzw. eine Virusinfektion der oberen Atemwege voraus. Die durch den Infekt angeschwollene Schleimhaut fördert das Ausbreiten zusätzlicher Bakterien.
Eine akute Kieferhöhlenentzündung kann sich auch infolge einer Verletzung der Kieferhöhlenschleimhaut entwickeln. Das kann z. B. durch einen Knochenbruch im Bereich des mittleren Gesichtsschädels geschehen oder nach einer Zahnextraktion im Oberkiefer.
In Extremfällen kann die komplette Kieferhöhle mit Eiter gefüllt sein. In diesem Fall liegt ein sog. Kieferhöhlenempyem vor.
Weitere mögliche Kieferhöhlenerkrankungen sind Zysten oder Abszesse.
Außerdem können Tumore ursächlich für Beschwerden im Bereich der Kieferhöhle sein. Ist der Tumor gutartig, wächst er oft stark, befällt jedoch das umliegende Gewebe nicht. Doch durch das starke Wachstum kann der Tumor das Gewebe verdrängen. Ein bösartiger Tumor befällt das umliegende Gewebe und hindert es am Wachstum.
Symptome einer Kieferhöhlenerkrankung
Kieferhöhlenerkrankungen können mit unterschiedlichen Symptomen einhergehen. Diese müssen jedoch nicht alle gemeinsam auftreten. Zu den Symptomen gehören:
- Schmerzen und Schwellungen im Bereich der Wangen, Ausstrahlung bis in die Stirn möglich
- Bei fortschreitender Sinusitis maxillaris auch Schmerzzustände des Zahnsystems und im gesamten Gesicht
- Verschlimmerung der Schmerzen beim Vorbeugen des Kopfes
- Eingeschränkte Nasenatmung
- Eingegrenzter oder gar verlorener Geruchssinn
- Gelblich-eitriger Ausfluss aus der Nase
- Zähflüssiger Schleim im Rachen, dadurch Husten
- Allgemeine Krankheitssymptome (Abgeschlagenheit, Fieber o. Ä.)
Dentogene bzw. odontogene Kieferhöhlenerkrankung: Entzündung, die durch die Zähne bedingt wird
Möglich ist auch, dass die Kieferhöhlenentzündung durch Problematiken des Zahnsystems bedingt wird – so z. B. bei einer nicht diagnostizierten oder nicht therapierten Mund-Antrum-Verbindung. Eine solche Verbindung von Mundhöhle und Kieferhöhle kann nach Zahnentfernungen im Oberkiefer entstehen. Besteht sie länger, ist das Risiko für das Entstehen einer chronischen Entzündung der Kieferhöhlenschleimhaut erhöht.
Odontogene Kieferhöhlenerkrankungen können auch durch Fremdkörper nach Wurzelbehandlungen oder durch von Zähnen ausgehenden Zysten entstehen.
Eine Kieferhöhlenentzündung kann sich grundsätzlich auch als Komplikation einer implantologischen Behandlung (z. B. nach einem Sinuslift/Kieferknochenaufbau oder bei einer Periimplantitis, also einer Entzündung rund um das Implantat) bilden.
Kieferhöhlenerkrankung Therapie: So gehen wir in unserer Zahnarztpraxis in Wuppertal vor
Hat Ihr HNO-Arzt eine Kieferhöhlenerkrankung bei Ihnen diagnostiziert, die mit Ihrem Zahnsystem in Verbindung steht, so helfen wir Ihnen weiter. Denn: Dentogene Kieferhöhlenerkrankungen gehören zu unserem Behandlungsspektrum.
Grundsätzlich besteht die Therapie aus einer Sanierung der Entzündungsursache. Das bedeutet, dass die Therapie von dem Auslöser abhängt.
Kieferhöhlenentzündungen schlagen gut auf Antibiotika, schmerzstillende Medikamente und abschwellende Nasentropfen an. Führt die medikamentöse Therapie nicht zum gewünschten Erfolg, müssen wir weitere Therapiemaßnahmen einsetzen, z. B. eine Kieferhöhlenspülung. Sie erfolgt über Ihre Nase oder die Eröffnung der Kieferhöhle oberhalb der oberen Eckzähne. Wir führen dazu einen dünnen Silikonschlauch in Ihre Kieferhöhle ein. Darüber kann Sekret abfließen und wir können Ihre Kieferhöhle mit desinfizierenden Lösungen oder Antibiotika spülen.
Möglich ist auch ein chirurgisches Vorgehen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn bestimmte Zahnerkrankungen vorliegen. Ist eine entzündete Wurzel die Ursache, so sollte eine Wurzelbehandlung oder Wurzelspitzenresektion erfolgen. Beeinträchtigt eine Kieferzyste oder ein Abszess im Mundraum die Gesundheit Ihres Körpers, so entfernen wir sie. Wird die Sinusitis durch einen entzündeten Zahn oder eine Periimplantitis verursacht, müssen wir den bakteriellen Herd per chirurgischer Therapie entfernen.
Im Rahmen unserer Nachsorge versorgen wir Sie nach dem Eingriff mit schmerzstillenden Medikamenten. Darüber hinaus empfehlen wir Ihnen, sich zu schonen und Kühlkissen gegen etwaige Schwellungen zu verwenden.
Kieferhöhlenerkrankung Therapie Wuppertal: Jetzt Kontakt aufnehmen!
Wenn Sie oben genannte Symptome verspüren und den Eindruck haben, dass die Beschwerden von Ihren Zähnen kommen, melden Sie sich bei uns. Dies ist natürlich auch der Fall, wenn Ihr HNO-Arzt Sie zu einem Zahnarzt/MKG-Chirurgen überweist.
Vereinbaren Sie gerne einen Beratungstermin für die Kieferhöhlenerkrankung Therapie in Wuppertal!
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