Speicheldrüsen­erkrankung Therapie Wuppertal

Bei dem Begriff „Speicheldrüse“ denken Sie vielleicht an die Drüse unter der Zunge, die dabei hilft, „das Wasser im Munde zusammenlaufen zu lassen“. Doch es gibt noch einige mehr! Sie werden benötigt, um die zerkaute Nahrung besser in den Magentrakt zu transportieren und den Verdauungsvorgang einzuleiten. Es gibt zwei große Speicheldrüsen, sie sind paarig rechts und links angelegt: die Ohrspeicheldrüse (Glandula parotis), die Unterkieferspeicheldrüse (Glandula submandibularis) sowie die Speicheldrüsen unter der Zunge (Glandula sublingualis). Viele kleinere Speicheldrüsen – z. B. in der Lippe oder Wange – ergänzen die großen Drüsen. Jede Speicheldrüse produziert Sekrete unterschiedlicher Konsistenz. Speicheldrüsenerkrankungen können sich in akuten und chronischen Entzündungen, Fehlfunktionen, Schwellungen o. Ä. äußern. Auf dieser Seite erfahren Sie alles, was Sie über die Therapie von Speicheldrüsenerkrankungen in unserer MKG Praxis-Klinik in Wuppertal wissen müssen. Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei um allgemeine Informationen handelt. Sie können einen Termin bei uns vor Ort nicht ersetzen.

Speicheldrüsenerkrankung Therapie Wuppertal

Funktion der Speicheldrüsen

Den verschiedenen Speicheldrüsen kommen wichtige Funktionen bei der Nahrungsaufnahme zu: Der Speichel, den sie produzieren, macht die Nahrung gleitfähig und erleichtert das Schlucken. Außerdem enthält der Speichel wichtige Verdauungsenzyme. Sie leiten den Vorgang der Verdauung bereits im Mund ein. Das bekannteste dieser Enzyme ist die Amylase, die in der Nahrung enthaltene Kohlenhydrate in ihre Bestanteile zerlegt.

Doch nicht nur für die Nahrungsaufnahme und Verdauung sind die Speicheldrüsen bedeutend. Sie haben auch eine wichtige Aufgabe in der Immunabwehr. Der Speichel enthält Antikörper, die Krankheitserregern wie Bakterien, Viren und Pilze daran hindern können, sich zu vermehren. Speichel spült den Mund-Rachen-Raum, reinigt und befeuchtet die Schleimhäute.

Hinzu kommt, dass der Körper über den Speichel eigene Stoffe (Jod, Antikörper etc.) oder Fremdstoffe (Antibiotika, Schwermetalle, Viren) ausscheidet.

Interessant zu wissen: Die Speicheldrüsen des Menschen sind – egal, wo sie sich befinden und wie groß sie sind – gleich aufgebaut. Sie haben ein traubenförmiges Endstück. Darin bildet sich der Speichel. Sie bestehen auch aus einem Gangsystem, dessen Ausführungsgang in den Mund führt. Die Speicheldrüsen sind umgeben von Bindegewebe, Blut- und Lymphgefäßen, zusätzlich von Lymphgewebe und Nervenfasern.

Speicheldrüsenerkrankung Therapie Wuppertal

Überdies wollen wir herausstellen, dass der in den Speicheldrüsen produzierte Speichel die Zähne vor Karies schützt. Dies geschieht, indem er Säuren (z. B. aus Obst) neutralisiert und durch seine enthaltenen Mineralstoffe den Zahnschmelz härtet.

Diese Speicheldrüsen­erkrankungen gibt es

Entzündung der Speicheldrüsen (Sialadenitis)

Ist der Speichelabfluss gestört, z. B. weil ein Speicheldrüsenausführungsgang verstopft ist, Gewebeveränderungen vorliegen oder sich gut- oder bösartige Neubildungen innerhalb der Speicheldrüse entwickelt haben, können sich die Speicheldrüsen entzünden. Von einer Sialadenitis, also einer akuten oder chronischen Entzündung der Speicheldrüsen, sind am häufigsten die Ohr- oder Unterkieferspeicheldrüsen betroffen. Eine akute Entzündung wird in der Regel durch bakterielle oder virale Infekte hervorgerufen, die durch die Gangverengungen begünstigt werden.

Eine häufig auftretende chronische Entzündung ist die chronisch rezidivierende Parotitis, eine wiederholt auftretende Entzündung der Ohrspeicheldrüse. Möglich ist auch das sog. Sjögren-Syndrom, das zum Kreis der entzündlich-rheumatischen Erkrankungen gehört. Hierbei entzünden sich zuerst die Tränen- und Speicheldrüsen, wodurch sie weniger Flüssigkeit produzieren. Die Folge sind trockene Augen mit Bindehautentzündungen und einem trockenen Mund. Auch andere Schleimhäute können dabei austrocknen.

Schwellung der Speicheldrüsen (Sialadenose)

Bei dieser Speicheldrüsenerkrankung sind die großen Speicheldrüsen vergrößert. Die Schwellung bereitet jedoch keine Schmerzen. Die Sialadenose kommt häufig bei Diabetikern vor sowie bei Patienten mit einer Schilddrüsenüberfunktion oder einer HIV-Infektion. In manchen Fällen entwickelt sich die Schwellung auch während einer Schwangerschaft.

Speichelsteine (Sialothiasis)

Durch die Konsistenz und den Mineralgehalt des Speichels können sich Speichelsteine ausbilden. In der Regel vergrößern sich Speichelsteine nur langsam und können über eine lange Zeit symptomlos sein. Sind sie so groß herangewachsen, dass sie den Speichel am Abfluss hindern und den Ausführungsgang blockieren, kommt es zu einer Rückstauung des Speichels. So kann eine akute Speicheldrüsenentzündung entstehen. Die Erkrankung verschlimmert sich dann oft schnell und kann ein starkes Krankheitsgefühl bedingen. Eitrige Speicheldrüsenentzündungen sind sehr schmerzhaft und müssen unbedingt behandelt werden.

Speicheldrüsenzysten (Speichelretentionszysten/Ranula)

Bei Ranulas handelt es sich um kleine abgekapselte Ausbuchtungen (sog. Lakunen), in denen sich Speichel wie in einem Stausee sammeln kann. Ursächlich können kleine Traumen wie Schleimhautverletzungen sein, die durch einen Einbiss entstanden sind. Sie fallen oft bei Mahlzeiten oder Hungerzuständen durch eine Schwellungszunahme auf. Die Zysten werden als bläuliche, pralle Schwellungen sichtbar.

Raumforderungen / Speicheldrüsentumore

Die meisten Speicheldrüsentumore finden sich in der Ohrspeicheldrüse und sind in den meisten Fällen gutartig. Bösartige Formen lokalisieren sich eher in der Unterkiefer- oder Unterzungenspeicheldrüse. Raumforderungen wachsen meist nur langsam und zeigen sich mit der Zeit als vergrößerte Drüse oder als darin tastbare Knoten. Anzeichen für einen bösartigen Tumor kann ein schnelles Wachstum sein, aber auch eine Lähmung von Teilen des Gesichts.

Fehlfunktionen

Eine andere Art von Speicheldrüsenerkrankungen sind Fehlfunktionen. Dazu gehört beispielsweise die Mundtrockenheit. Die Drüsen produzieren z. B. infolge von Autoimmunkrankheiten wie Lupus, Rheumatoide Arthritis oder Infektionen wie HIV zu wenig Speichel. Auch die Nebenwirkungen von Medikamenten wie z. B. bestimmte Antidepressiva oder Beruhigungsmittel können zu einem trockenen Mund führen. Chronische Schmerzen, Chemotherapien oder Bestrahlungen von Kopf und Hals können sich ebenfalls auf die Produktivität der Speicheldrüsen auswirken.

Doch nicht immer ist Mundtrockenheit eine Folge einer Speicheldrüsenerkrankung. Zu wenig Speichel kann auch mit Stress, Angst, verstärkter Mundatmung oder einer zu geringen Flüssigkeitszufuhr zusammenhängen. Bitte beachten Sie: Produzieren Ihre Drüsen dauerhaft zu wenig Speichel, steigt das Karies-Risiko. Zudem kann es zu Schwierigkeiten beim Schlucken und Sprechen kommen.

Möglich ist nicht nur eine Unterfunktion der Speicheldrüse, sondern auch eine Überfunktion. Hierbei ist die Speichelproduktion vermehrt und die Flüssigkeit kann nur ungenügend abfließen. Im Kleinkinderalter ist ein vermehrter Speichelfluss normal. Auch saure Speisen, appetitanregende Reize, Erregung, Übelkeit oder Fremdkörper im Rachen können die Sekretmenge kurzzeitig ansteigen lassen. Fließt dauerhaft zu viel Speichel, kann eine Fehlfunktion der Speicheldrüsen vorliegen. Dies kann beispielsweise im Rahmen von Diabetes insipidius, der Vitaminmangelerkrankung Pellagra, bei Autoimmunerkrankungen, Karies, Entzündungen der Mundschleimhaut, der Mandeln oder einer fehlerhaften Zahnstellung auftreten. Eine Überfunktion der Speicheldrüsen kann auch mit neurologischen Erkrankungen wie Morbus Parkinson oder Störungen des Nervus facialis und des Nervus trigeminus zusammenhängen.

Diagnose von Speicheldrüsen­erkrankungen

Vor der Therapie steht die Diagnose: Speicheldrüsenerkrankungen können neben der normalen Anamnese und körperlichen Untersuchung durch spezielle Untersuchungsmethoden diagnostiziert werden. Dazu gehören der Ultraschall, die Spiegelung mit feinlumigen Endoskopen oder – falls nötig – die minimalinvasive Gewebeentnahme (Feinnadelaspirationszytologie), wenn pathologische Veränderungen vorliegen. In manchen Fällen ist es auch sinnvoll, weitere bildgebende Maßnahmen wie die Computertomographie (CT) und die Magnetresonanztomographie (MRT) hinzuzuziehen.

Speicheldrüsen­­erkrankung Therapie Wuppertal

Wie wir Ihre Speicheldrüsenerkrankung behandeln, hängt von Ihrem individuellen Befund ab:

Therapie von Speicheldrüsenentzündungen

Bei einer akuten Entzündung schlagen Antibiotika und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr in der Regel sehr gut an. Chronische Speicheldrüsenentzündungen gehen vor allem im fortgeschrittenen Stadium mit einer Zerstörung der Drüsenstruktur einher. Ist dies der Fall, kann eine Entfernung der Drüse bei uns in der MKG Praxis-Klinik in Wuppertal sinnvoll sein.

Therapie von Speichelsteinen

Wie die Therapie dieser Speicheldrüsenerkrankung aussieht, hängt von der Lage und Größe des Speichelsteins ab. In vielen Fällen hilft bereits eine konservative Therapie mit Kühlung, Anregung der Speichelsekretion und einer Antibiotikagabe aus. Kleine Steine lassen sich manchmal auch durch eine Massage über die natürliche Öffnung der Speicheldrüse vorsichtig in die Mundhöhle herausdrücken bzw. herausstreichen. Sitzt der Stein kurz vor dem Ende des Ausführungsganges, können wir den Gang unter örtlicher Betäubung leicht öffnen und den Stein entfernen. In manchen Fällen empfehlen wir auch die operative Entfernung der gesamten Speicheldrüse.

Therapie von Speicheldrüsenzysten

Falls nötig, können wie Zysten in einer kleinen OP entfernen.

Therapie bei gutartigen Speicheldrüsentumoren

Das sog. pleomorphe Adenom ist die häufigste Form gutartiger Speicheldrüsentumore und bildet sich meist im Bereich der großen Ohrspeicheldrüse. Die Therapie der Wahl ist die vollständige Entfernung der betroffenen Speicheldrüse.

Therapie bei bösartigen Speicheldrüsentumoren

Azinuszellkarzinom, Mukoepidermoidkarzinom und das adenoidzystische Karzinom sind häufige Arten bösartiger Speicheldrüsentumore. Die Tumore müssen vollständig chirurgisch entfernt werden. Anschließend kann eine Bestrahlung oder Chemotherapie notwendig werden.

Speicheldrüsenerkrankung Therapie Wuppertal: Jetzt Kontakt aufnehmen!

Typische Symptome einer Speicheldrüsenerkrankung sind Schmerzen in der Wangen- und Kieferregion, Schwellungen oder eine Gesichtsnervenlähmung. Wenn Sie ein Problem mit einer Speicheldrüse haben, melden Sie sich bei uns. Sollte eine operative Entfernung notwendig sein, sind wir für Sie da. Die engen Lagebeziehungen der Speicheldrüsen zu den verschiedenen Gesichtsnerven benötigen ein großes chirurgisches Geschick und viel operative Erfahrung. Bei uns sind Sie in den besten Händen.

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